Weltfahrradtag 2020
Für eine sichere und leistungsfähige Radinfrastruktur in Plauen, Vogtland und Sachsen
Zum Weltfahrradtag erklärt Gerhard Liebscher, verkehrspolitischer Sprecher von Bündnis 90/ Die Grünen im sächsischen Landtag:
In diesen Zeiten lernen viele ihr Fahrrad schätzen wie nie zuvor. Der sportliche Ausgleich zum Homeoffice, ein geringes Infektionsrisiko und weniger Schadstoffbelastung sind nur einige von vielen Gründen, welche die Menschen dazu bewegen häufiger das Rad als Verkehrsmittel zu nutzen. Diesen Trend gilt es auch von Seiten der Politik zu fördern. In vielen europäischen Städten sind bereits kilometerlang neue Radwege entstanden. Der Freistaat Sachsen muss jetzt nachziehen und die geänderte StVo umsetzen, also Fahrradzonen einrichten, das Parkverbot vor Kreuzungen ausweiten und an Engstellen ein Überholverbot von Fahrrädern anordnen. Derzeit fließen über eine Million Euro in den weiteren Ausbau des Elsterradweges in Plauen zwischen Hammerplatz und Friesenweg, sowie in den Radweg im Bereich Plohn. Ein Netz aus Radtouren, bestehend aus 15 Alltags- und 5 touristischen Radrouten wurde bereits entwickelt. Deren Ausbau als Radwege muss nun dringend in Angriff genommen werden. Aktuell laufen auch Bauarbeiten für einen neuen, 400m langen, Abschnitt des Göltzschtal-Radweges in Auerbach. Dies sind wichtige Schritte in die richtige Richtung, aber da ist auch noch gewaltig Luft nach oben.
Ich begrüße daher das 10-Punkte-Programm des Landesvorstandes von Bündnis 90/Die Grünen für eine sichere und leistungsfähige Radinfrastruktur, um bis 2025 die mit dem Rad zurückgelegten Wege auf 20% zu steigern. Konkret geht es unter anderem um Folgendes:
Beim Neu-, Aus- und Umbau von kommunalen Straßen sollen Radwege künftig mit gebaut werden. Die sächsische Förderrichtlinie für den kommunalen Straßenbau muss angepasst werden. Außerdem wollen wir bis 2025 zwanzig Radstationen an Sachsens wichtigsten Bahnhöfen errichten, die ein sicheres und wetterfestes Fahrradparken, Leihräder sowie Fahrradreparaturen anbieten. Kleinere Bahnhöfe sollen zu Mobilitätsstationen entwickelt werden, die Fahrradabstellanlagen und Ladeinfrastruktur für E-Bikes bieten. Damit Planungen und Bau von Rad- und Radschnellwegen zügig vorankommen, wollen wir hierfür die Mittel für Personal im zuständigen sächsischen Verkehrsministerium und seinen Straßenbauverwaltungen deutlich aufstocken.
Nun geht es darum Verbindlichkeiten zu schaffen und gemeinsam eine fahrradfreundliche Verkehrswende einzuleiten, von der die Bürger und die Umwelt gleichermaßen profitieren können.
Verkehr | Landtag | 14.06.2020