Gespräche zur Zukunft des MAN-Standortes Plauen – Liebscher: Die Beschäftigten brauchen jetzt Sicherheit

Auf der einen Seite ist es ein gutes Signal, dass die Geschäftsführung von MAN nun ein Eckpunktepapier unterzeichnet hat. Auf der anderen Seite sieht dieses immer noch vor, die Arbeitsplätze vom Standort in Plauen zu VW nach Zwickau zu verlegen. Die zahlreichen Gespräche, die auch auf politischer Ebene geführt wurden, scheinen vorerst kein Gehör gefunden zu haben. Den von mir eingebrachten Vorschlag eines Management-Buy-outs, also eines Verkaufs der bisherigen Kapitalerträge an ein anderes Unternehmen mit dem Zusatz, dass auch die Beschäftigten übernommen werden müssen, wurde von MAN abgelehnt. Für mich ist diese Entscheidung unverantwortlich und inakzeptabel. Der Vorschlag, die Arbeitsplätze nach Zwickau zu verlegen, ist kein fairer Deal. Denn dadurch wird dem Wirtschaftsstandort Plauen massiv geschadet. Zudem müssen die Beschäftigten längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen oder im Zweifel sogar ihre Heimatstadt verlassen. MAN scheint die Gewinnmaximierung mehr Wert zu sein als die Übernahme von sozialer Verantwortung. Zu allem Übel wird die endgültige Entscheidung immer weiter nach hinten verschoben, wodurch weiterhin große Unsicherheit unter den Beschäftigten herrscht. Ich rate den Verantwortlichen deshalb dringend, nicht noch mehr Zeit verstreichen zu lassen. Die von der Entscheidung ohnehin schwer getroffenen Beschäftigten brauchen jetzt endlich die größtmögliche Planungssicherheit!

Arbeit & Wirtschaft | | 01.02.2021

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