Grüne und Gewerkschaft bemängeln Arbeitsschutz in Supermärkten

dpa

«Auch die Schutzvorkehrungen für die Kundschaft werden gelockert, Security wurde kaum noch gestellt, um Besucherströme zu kontrollieren, das Desinfizieren von Wägen und Körben liegt in der Verantwortung der Kundschaft.»

Liebscher hatte sich nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen mit Betriebsräten von Netto, Aldi, Kaufland und H&M zum Arbeitsschutz ausgetauscht. Seit Inkrafttreten der Corona-Arbeitsschutzregelungen im April 2020 habe es mit rund 140 verfügbaren Mitarbeitern nur etwa 890 Kontrollen gebeben: «Noch alarmierender ist darüber hinaus, dass bei knapp 300 festgestellten Mängeln lediglich zehn behördliche Anordnungen zu deren Behebung erlassen wurden», erklärte Liebscher mit Verweis auf Zahlen aus dem sächsischen Wirtschaftsministerium.

Bei seiner Kritik ließ er auch Gewerkschafter zu Wort kommen. «Die Beschäftigten im Lebensmitteleinzelhandel haben täglich mit Hunderten Menschen Kontakt, es gibt kaum vorbeugenden Gesundheitsschutz. Sie fühlen sich von ihren Arbeitgebern allein gelassen. Es scheint nur um Umsatz und Gewinne zu gehen. Das ist ein Skandal», kritisierten die bei Verdi für den Handel verantwortliche Fachsekretärin Andrea Busch und ihr Kollege Thomas Schneider.

Arbeit & Wirtschaft | | 16.02.2021

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