SäZ: Läden in Sachsen sollen für Einzelkunden öffnen

Die Koalition ist sich einig über Lockerungen für den Handel. Die Zahl der Impftermine wächst kontinuierlich. Von Gunnar Saftund Karin Schlottmann

Zustimmung dafür kommt von beiden Koalitionspartnern. „Das ist ein Schritt zur Unterstützung des Einzelhandels, und wir unterstützen die Idee“, sagte Gerhard Liebscher, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen im Landtag. Gleichzeitig fordert er aber einen sächsischen Gesamtplan, der „allen Lebensbereichen Perspektiven aufzeigt und nicht einzelne herauspickt“.


Noch weiter geht Wirtschaftsminister und SPD-Chef Martin Dulig. Das neue Verfahren sei eine gute Ergänzung zum „Click und Collect“-Modell, bei dem bestellte Ware vor Ort abgeholt werden kann. Allerdings könnten davon absehbar nicht alle Händler profitieren, weil sich für viele Anbieter Einzeltermine mit Kunden betriebswirtschaftlich nicht rechnen, warnt er.


Dulig strebt daher für die Zukunft ein breiteres Öffnungskonzept für Handel und Dienstleistungen an, das auf verstärkten Schnelltests für Personal und Kunden basiert. „Hier steht jetzt Bundesgesundheitsminister Spahn mit seiner Ankündigung entsprechender Schnelltests in der Pflicht.“


Das erweiterte Impfkonzept stößt unterdessen auf gute Resonanz. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat im Buchungsportal zunächst 22.000 weitere freie Impftermine für den Wirkstoff Astrazeneca freigeschaltet, der nur für 18- bis 64-Jährige bestimmt ist. Bis Donnerstagmittag seien davon bereits 4.500 Termine gebucht worden, sagte DRK-Sprecher Kai Kranich.


Das zusätzliche Angebot richtet sich an Grundschullehrer, Kita-Erzieher, Menschen mit sehr schweren Vorerkrankungen, Kontaktpersonen von über 70-jährigen Pflegebedürftigen, Ärzte, Polizisten, die bei Demonstrationen eingesetzt werden, sowie Bewohner von Obdachlosen- und Asylbewerberunterkünften.
Das Sozialministerium wies darauf hin, dass die höchste Prioritätengruppe – die über 80-Jährigen, die Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen sowie Krankenhauspersonal – sich weiterhin gleichberechtigt zu einer Impfung anmelden kann. Probleme bereiten Abweichungen von angekündigten Liefermengen sowie der Zeitaufwand für die Beratung. Das DRK hat Kranich zufolge noch nicht alle in Sachsen verfügbaren Astrazeneca-Dosen bereitgestellt. Es fehle für die volle Auslastung der Impfzentren an personeller und technischer Ausstattung durch die Kassenärztliche Vereinigung. Wirtschaft

 

Arbeit & Wirtschaft | | 26.02.2021

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